Reisen sind gerade nicht so gefragt, oder? Dass ich in einer Branche arbeite, die nicht wirklich krisentauglich ist, spukte mir schon seit der Beendigung meines Tourismus-Management Studiums im Kopf herum. Aber was soll schon passieren habe ich mir gesagt. Als Kind der 80iger habe ich nie eine wirkliche Krise mitgemacht und konnte mir bis zu diesem schwarzen März 2020 wirklich überhaupt nicht vorstellen, dass die Reisesaison einfach so plötzlich ihren Einbruch finden könnte. Und zack, kam dieser kleine Virus und brachte alles zum Stillstand.

Flugzeug am Himmel

Der Traum vom eigenen Krankenhaus

Zugegebenermaßen, sind derzeit nicht wirklich viele Berufe krisensicher. Online-Dienstleistungen boomen mehr denn je und die systemrelevanten Jobs, haben natürlich auch weiterhin Bestand. Vielleicht hätte ich als Jugendliche anstatt von einem eigenen Hotel, von einem eigenen Krankenhaus träumen sollen. Das Prinzip ist ja recht ähnlich. Naja, aber mal ehrlich. Aktuell bin ich ganz froh dass ich weder das eine noch das andere habe.

Ich bin Frederick

Ich seh mich eher als die Feldmaus Frederick. Kennt ihr die Geschichte von Leo Leonni? Was hat eine Maus überhaupt mit Urlaub und Krankenhäusern zu tun? Na, ich versuche mal schnell die Geschichte aufzuschreiben, vielleicht versteht man die Zusammenhänge dann besser.

Was macht Frederick die kleine Feldmaus?

Die kleine Feldmaus Frederick lebte in einer Mäusefamilie. Es war Spätsommer und die kleinen Mäuse arbeiteten fleißig. Sie sammelten Nüsse und Körner für den anstehenden Winter. Außer Frederick, der starrte an den blauen Himmel und träumte vor sich hin. Die anderen Mäuse fragten ihn warum er nicht mithelfe und er sagte nur, dass er doch auch etwas tut, denn er sammelte Sonnenstrahlen für die bevorstehende kalte und dunkle Jahreszeit. Am nächsten Tag sammelte er Farben und als es so aussah als wäre er eingeschlafen sammelte er Wörter, für die langen Wintertage, wenn man nicht mehr weiß worüber man sprechen sollte. Als der Winter dann im vollen Gange war und die Mäuschen eng zusammengekuschelt in ihrer Wohnung saßen, forderten sie Frederick dazu auf, seine gesammelten Schätze zu teilen.

Sonnenuntergang am Meer

Von Sonnenstrahlen und Farben

„Macht die Augen zu“, sagte Frederick und kletterte auf einen großen Stein. „Jetzt schicke ich euch Sonnenstrahlen. Fühlt ihr schon, wie warm sie sind? Warm, schön und golden?“ Und während Frederick so von der Sonne erzählte, wurde den anderen Mäusen schon viel wärmer. Ob das Fredericks Stimme gemacht hatte? Oder war es ein Zauber? „Und was ist mit den Farben, Frederick?“ fragten sie aufgeregt. „Macht wieder eure Augen zu“, sagte Frederick. Und als er von blauen Kornblumen und roten Mohnblumen im gelben Kornfeld und von grünen Blättern am Beerenbusch erzählte, da sahen sie die Farben so klar und deutlich vor sich, als wären sie aufgemalt in ihren kleinen Mäuseköpfen. „Und die Wörter, Frederick?“

4 Jahreszeiten = 4 Fröhlichkeiten

Frederick räusperte sich, wartete einen Augenblick und dann sprach er wie von einer Bühne herab:

Wer streut die Schneeflocken, wer schmilzt das Eis? Wer macht lautes Wetter, wer macht es leis? Wer bringt den Glücksklee im Juni heran? Wer verdunkelt den Tag, wer zündet die Mondlampe an? Vier kleine Feldmäuse, wie du und ich, wohnen im Himmel und denken an dich. Die erste ist die Frühlingsmaus, die lässt den Regen lachen. Als Maler hat die Sommermaus die Blumen bunt zu machen. Die Herbstmaus schickt mit Nuss und Weizen schöne Grüße. Pantoffeln braucht die Wintermaus, für ihre kalten Füße. Frühling, Sommer, Herbst und Winter sind vier Jahreszeiten. Keine weniger und keine mehr. Vier verschiedene Fröhlichkeiten.

Mein Lieblingsgedicht

Ich glaube das war das einzige Gedicht, dass ich damals mit viel Freude in der Schule auswendig gelernt habe. Es gefiel mir so gut und ich konnte mich schon als Kind wunderbar in Frederick hineinversetzen. So entsteht Authentizität.

Meine Vision

Zufällig ist mir das Gedicht letztens in die Hände gefallen und ich staunte nicht schlecht, gab es doch einige Parallelen. Seit November letzten Jahres strebe ich die Vision an, das Reisen auch allein mit den Gedanken möglich zu machen. In diesen Zeiten redete die ganze Welt noch vom Klimawandel und ich wollte eine Lösung schaffen, womit Menschen ihr Reiseverhalten zumindest minimieren könnten. Ich verkaufte also keine Reisen mehr, sondern bereitete mich vor. Ich machte eine Ausbildung zum HypnoseMaster und schrieb eigene Traumreisen in ferne Zielgebiete. Ich beschäftigte mich sehr viel mit der Psyche, und erlernte auch einige spirituelle Techniken. Im Nachhinein nenne ich es die Frederick-Transformation 😉

Persönlichkeitsentwicklung stets und ständig

Meine eigene Persönlichkeit durfte dabei nicht zu knapp kommen, und so arbeitete ich all die Wochen seit August hart an mir selber. Mit Gewissheit kann ich sagen, dass ich vor meiner Persönlichkeitsentwicklung, spätestens mit dieser Krise in ein tiefes Loch gefallen wäre. In den letzten Tagen, zeigte sich, dass sich die Arbeit bisher sehr gelohnt hat, denn ich bin wohl mittlerweile entspannt wie nie, habe gute Laune, Energie und schaue stets nur auf mein Inneres. Das Chaos im Außen lasse ich nicht rein. Ich bin bei mir und täglich dankbar. Selbst vom Fernweh, das mich einige Zeit plagte ist keine Spur.

Wie hat sich dein Leben verändert?

Diese Energie und Lebensfreude, möchte ich vor allem in diesen harten Zeiten gern an viele Menschen weitergeben. Einige knabbern an ihrer Einsamkeit, andere entwickeln Ängste und Sorgen. Auch depressive Verstimmungen steigen wohl mit den Einschränkungen unseres Lebens, das wir bisher kannten. Die bevorstehende, lang ersehnte Urlaubsreise platzte, letztlich mit der Ausgangsbeschränkung, wohl für so ziemlich alle von uns. Auch wenn das Leben gegebenenfalls einen Schritt zurück fährt und etwas stressfreier abläuft, so hangelt man doch irgendwo zwischen Home-Office, Kinderbetreuung und Haushalt. Oder es wird gerade stressig wie nie. Pflegepersonal und Kassierer*innen zum Beispiel sind wohl die Berufsgruppen, die sich vor Arbeit nicht retten können. Und wo bleibt die Belohnung dafür? Ein Restaurant-Besuch, ein Ausflug, eine kurze Reise… Dinge die vor der Krise selbstverständlich waren. Dinge, die einfach so liefen, die dazu gehörten. Und plötzlich können wir froh sein, wenn wir die Sonne bei einem kurzen Spaziergang genießen können.

Mein Beitrag: Urlaub

Ohne den Virus und die daraus resultierenden Erkrankungen und Gefahren bagatellisieren zu wollen, so habe ich mir jedoch vorgenommen, in meiner Kommunikation mich rein auf das Positive zu beschränken. Horrornachrichten bekommt ihr an anderen Stellen. Bei mir gibt es Urlaubsgefühle. Dazu habe ich eine Facebookgruppe ins Leben gerufen, wo es täglich Tipps und Ideen für diese kleinen Belohnungen unserer Seele gibt. Außerdem gibt es die Weltreise daheim als Download geschenkt für alle Kinder. Auf meiner Seite la.viajane.de findet ihr ebenso Ideen und Vorschläge, um euch Urlaubsgefühle nach Hause zu holen. Und ja, ich arbeite auch weiterhin an meiner Frederick-Mission. Das digitale Urlaubs-Abo ist in Arbeit und wer eine GedankenSafari wünscht oder sich mit mir über sein Fernweh unterhalten möchte, der ruft mich einfach an. Hypnose und Meditation geht auch wunderbar über Zoom, Skype und Co 🙂

Fernweh-Therapie