Akumal ist bekannt dafür, hier viele Schildkröten zu Gesicht zu bekommen. Ab ca. einem Meter Wassertiefe wächst am Meeresboden nämlich Seegras, was die Meeresschildkröten zum Fressen gern haben und deshalb hier in der Bucht rum dümpeln. Von Frühling (Mai) bis Sommer (September) kommen sie nachts an den Strand um ihre Eier im Sand zu vergraben. Der Schildkröten-Hype in Akumal, kommt also nicht von ungefähr.

Parken und Suche nach dem Strandzugang

Da wir schon vorher viel über Akumal gelesen hatten, wussten wir wie es dort abgeht. Die Rede war von überquellenden Stränden und Abzocken an jeder Ecke. Wir kamen also kurz nach 08:00 Uhr an und waren so ziemlich die einzigen Touristen vor Ort. Es bleibt einem fast nichts anderes übrig, als auf einen der ausgewiesenen Parkplätze zu fahren. Hier parkt man für 50 Pesos den ganzen Tag. Wir stellten unser Auto ab, bemerkten ein lustiges Tierchen und gingen vorbei an Geschäften die Straße entlang durch ein großes Tor. Hier gab es weitere Parkplätze und die Straße machte einen Schlenker nach links. Moment mal, der Strand ist doch rechts und so würden wir uns ja wieder weg davon bewegen. Wir drehten um und schauten uns google maps an. Ein Einheimischer, der Schwimmwesten vermietete, erklärte, dass die Straße zum offiziellen Strand Eingang führt. Der kostet 100 Pesos pro Person, also ca. 5€. Man könne aber auch wieder zurück und durch das Café zum Strand. Dafür müsse man einfach nur einen Kaffee trinken und schon sei man drin. Danke für den Tipp.

Nicht durch das Tor gehen, sondern in das Hotel, durch die Rezeption und dann in eines der Restaurants.

Frühstück mit Ausblick in Akumal

Wir drehten um und suchten nach dem Café. Weit und breit nichts zu sehen. Eigentlich standen wir schon wieder fast an unserem Parkplatz. Wir fragten einen Mann der vor einem Hotel stand und dieser öffnete uns die Tür, lotste uns durch das Hotel und wir sahen mehrere Häuser von hinten, die allesamt wie Restaurants aussahen. Eines hatte geöffnet. Wir traten ein und genossen den atemberaubenden Blick über einen ruhigen, leeren Strand. Auf der Terrasse frühstückten schon einige Leute. Das trifft sich gut, Frühstück hatten wir ja auch noch nicht, also nahmen wir erst mal Platz und bestellten Früchte, Brot und Kuchen, zu moderaten Preisen. Natürlich dürfen hier auch keine frisch gepressten Säfte fehlen. Ein bisschen hibbelig wurde ich dann doch. Schließlich soll man früh morgens doch die Chance auf Schildkröten im flachen Wasser haben und ab 10 Uhr sollte es so voll werden… Wir aßen also schnell auf, bezahlten und gingen an den Strand.

Auf Tauchgang mit den Schildis

Dort machten wir es uns unter einer Palme bequem. Der Public Strand von Akumal ist etwas wirr. Im Wasser treiben hunderte Bojenketten und so richtig konnten wir von außen nicht erkennen, was das nun alles soll. Wir hatten gelesen, dass man nur mit einem Guide weit raus schwimmen darf. Dabei muss man eine Rettungsweste tragen, damit das Abtauchen verhindert wird. Die Schildkröte kommen aufgrund des Seegras, was hier den Boden bedeckt. Man darf sie allerdings nur 2 Minuten beobachten, dann muss man sich abwenden. Die Tour mit Guide kam für uns nicht in Frage, da wir das mit der Kleinen nicht machen konnten. Wir versuchten unser Glück also ohne Schwimmweste und Guide. Im Wasser tummelten sich schon einige Menschen mit und ohne Schwimmweste – alle aber mit Schnorchel und Taucherbrille. Wir plätscherten ein wenig im Wasser umher. Wir sahen viele bunte Fische, keine Schildis.

Auf der Suche nach Schildkröten

Ein Mann im gelben Kanu machte seine Patrouille hinter den Bojen und ruderte der Kette entlang auf und ab. Sobald jemand etwas Verbotenes tat, wies er denjenigen zurecht. So konnte man einigermaßen erahnen, was jetzt erlaubt ist und was nicht.

Wache zwischen den Bojen

Touristenabzocke oder Schutz der Schildkröten?

Witzigerweise sieht man am Strand vor den beiden Hotels, die in der selben Bucht liegen KEINE Bojenketten, aber auch jede Menge Seegras. Ich gehe davon aus, dass hier auch Schildkröten fressen, nur strikte Regeln wie Guides, Schwimmwesten und Höchst-Anschaudauer scheint es hier nicht zu geben, in der gleichen Bucht, am gleichen Strand. Ich finde sehr gut, dass die Schildkröten geschützt werden sollen, aber ein bisschen macht sich auch der Gedanke in mir breit, dass das alles nur eine Touristenabzocke ist. Who knows? Vielleicht sind die eingebojeten Bereiche wirklich schützenswert und in die anderen Bereiche verirren sich nur selten ein paar Schildkröten.

Ich hoffe wirklich inständig, dass es so ist. Die Hotels machen übrigens auch auf bioverträgliche Sonnencremes aufmerksam und räumen zur Eiablage-Saison jeden Abend den Strand komplett leer. Das finde ich wirklich lobenswert!

Leerer Strand in Akumal

Zumindest war es lange nicht so voll wie erwartet. Klar, vor den Hotels steppte der Bär, aber am Public Beach blieb es ehrlich gesagt recht ruhig. Zumindest bis ca. 13-14 Uhr, solange wir da waren. Leute kamen und gingen und alle Nase lang machte sich eine orange-beschwimmwestete Gruppe im Boot zum Ende des Bojen-WirrWarrs, aber ich habe definitiv schon vollere Strände gesehen. Vor 2 Tagen beispielsweise auf Isla Blanca 😉

So voll war der Strand gegen Mittag.